Kurz nach der Grenze traf ich einen sehr netten Fahrradfahrer aus Daenemark, der von seinem Heimatland aus Norwegen beradelt hat und nun ueber Finnland wieder nach Hause faehrt. Wir konnten uns gegenseitig mit reichlich Tips fuer die weitere Reise versorgen. Er stimmte mich gleich auf die bevorstehenden Steigungen ein: "not much more then 10%". Leider erzaehlte er mir auch, dass die Muecken in Norwegen nicht weniger werden, was ich bisher bestaetigen kann. Am liebsten haette ich bei meinem Besuch in Kirkenes meine Isomatte in der Fussgaengerzone ausgebreitet. Es war seit einigen Tagen der erste Ort, wo man ohne Moskitonetz oder wildes Fuchteln unter freiem Himmel sitzen konnte. Hier auf dem Campingplatz in Hesseng ist die Mueckenanzahl mittelmaessig, ein gemuetliches Abendessen im Freien ist aber leider nicht moeglich. Trotzdem haette ich mir aufgrund vieler Berichte die Plagegeister unangenehmer vorgestellt. Vielleicht habe ich ein gutes Jahr erwischt, oder das Vergnuegen steht mir noch bevor.

Ich habe mich entschieden, welche Route ich die naechsten Tage nehmen werde. Ueber Tana werde ich bis nach Ifjord und anschliessend weiter bis nach Gamvik fahren. Von dort moechte ich mit der Hurtigruten nach Honningsvag, von wo aus ich wieder mit dem Fahrrad Hammerfest besuchen werde. Das ist zwar nicht unumstoesslich in Stein gemeiselt, aber es ist mein momentaner Plan.

Dass Norwegen teuer ist, kann ich bestaetigen. Finnland war fuer mich das billigste skandinavische Land, Norwegen scheint mir bisher das teuerste.

Vom Wetter gibt es heute nicht viel zu berichten, es war bewoelkt aber trocken. Auch die Temperaturen sind tragbar. Ich habe kein Thermometer mit, aber so um die 15 Grad wuerde ich schaetzen. Nachts ist es nicht unangenehm kalt. Es reicht meist, meinen Schlafsack als Decke zu benutzen. Bisher war es nur zweimal notwendig, ihn komplett zu schliessen, was aber nicht direkt an den Temperaturen, sondern am Wind lag.