Gestern war mein Akku leer, deshalb hier erst der Nachtrag zu Mittwoch.

Die Bruecke war eine praktische Sache. Es regnete waehrend der Nacht immer wieder, erst in den Morgenstunden blieb es trocken.
Obwohl der Himmel es nicht vermuten liess, regnete es darauf auch den ganzen Tag nicht mehr.
Wie ich unter der Bruecke schlafen konnte, ist mir aber noch immer ein kleines Raetsel. Die ganze Nacht ueber fuhren Autos auf der Strasse darueber. Sie hatten mich an meinem Schlaf aber nicht gehindert.

Noch immer hatte ich einige Hoehenmeter auf meinem Konto gutgeschrieben. Etwa 60 km ging es auf gleichbleibender Hoehe weiter, danach fuehrte mich die Strecke schrittweise abwaerts. Etwa 20 km vor Guadalajara, das ich mir als Etappenziel ausgesucht hatte, durfte ich noch eine 8 km lange Baustelle durchfahren. Eigentlich war die Strasse gesperrt, die Arbeiter gaben mir aber Zeichen, ich solle einfach durch. Die Umleitung sei fuer Fahrraeder zu umstaendlich. Sehr nett von ihnen, auch wenn die 8 km Schlaglochpiste durch die Baustelle nicht unbedingt ein Vergnuegen waren.

Kurz vor der Stadt muendete die Strasse auf eine autobahnartig ausgebaute Schnellstrasse. Daneben konnte ich auf einem kleinen Trampelpfad radeln. Allerdings endete der etwa 500 m vor der Ausfahrt "Guadalajara Nord". Autobahn war es ja keine, Verbotsschilder fuer Fahrraeder sah ich ebenfalls nicht, also fuhr ich die letzten Meter bis zur Ausfahrt wie auf der Autobahn. Als ich heilfroh auf die Ausfaedelspur fahren konnte, radelten gerade zwei Rennradler die Einfaedelspur auf der entgegenkommenden Seite entlang.
Ich hatte schon auf der kurzen Strecke ein mulmiges Gefuehl, aber scheinbar ist das in Spanien nichts Ungewoehnliches.

Guadalajara bescherte mir noch ein paar Kilometer mehr als notwendig. Nach einer kleinen Runde durch die Stadt, wollte ich mir moeglichst noch bei Tageslicht einen Zeltplatz etwas weiter suedlich suchen. Praktisch alle Ausfahrten in suedlicher Richtung endeten aber auf der Schnellstrasse Richtung Madrid und darauf wollte ich keinesfalls nochmal eine Runde mit dem Fahrrad drehen.
Nach einigen Umwegen durch die Stadt fand ich dann einen passenden Weg und suchte mir nur wenige Kilometer nach dem Ortsschild bei inzwischen schon voelliger Dunkelheit einen Schlafplatz. Ein Acker am Ende eines Schotterwegs wurde mein Zeltplatz fuer die Nacht. Campingplatz hatte ich erneut den ganzen Tag ueber keinen zu Gesicht bekommen.