Da ich am Sonntag etwas getroedelt hatte, wollte ich gestern eine laengere Etappe fahren. Dass es so weit wird, war allerdings nicht geplant.

Die Strecke kam mir aber auch entgegen. Zwar waren immer noch viele Anstiege zu fahren, allerdings schlaengelte sich die Strasse nicht mehr so sehr durch die Landschaft und so kam ich gut nach Sueden voran. Auch mischten sich immer wieder flache Stuecke unter die Etappe.

Die Landschaft verlor nach den ersten 100 km ein wenig an Reiz, erneut dominierte die trockene und braune Erde das Bild.

Als ich in Espiel ankam, war es schon leicht am Daemmern. Die letzten 40 km fuhr ich dann im Dunkeln, nun aber leider wieder im Wald. Staendig raschelte und knisterte es am Wegrand, weswegen ich mich nicht ganz wohl in meiner Haut fuehlte. Die Eidechsen werden mich zwar nicht gerade anfallen, aber meine Sorge bezog sich auf straeunende Hunde, die mir das Leben schon haetten schwer machen koennen. Ich sah zwar ein Reh vor mir ueber die Strasse rennen und ein paar Maeuse meinen Weg queren, aber dabei blieb es gluecklicherweise auch.

Wenn wir schon bei Tieren sind: Ich habe mal wieder ein Negativerlebnis mit einem Hund zu berichten. Etwa 15 km nach Espiel sahen mich von ihrem Grundstueck aus zwei Hunde. Sie waren mehrere hundert Meter vom Zaun entfernt, weswegen sich einer damit begnuegte, mich im Liegen anzubellen. Der andere rannte auf das Tor zu, welches dummerweise offen stand. Ich war etwa noch 70 m von ihm entfernt, als der Hund mir bellend die Strasse versperrte. Ich drehte um, fuhr noch ein paar Meter zurueck, was auch bergab bedeutete, und hielt dann an. Nur zweimal musste ich laut rufen, da kamen auch schon die Bewohner des Grundstuecks aus dem Haus, die den Hund auf meine Zeichen hin zurueck holten. Mein Glueck war, dass sich der Hund damit begnuegte, am Tor stehen zu bleiben und nicht versuchte, mir nachzulaufen. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit der schweren Beladung schnell genug davon kommen wuerde.
Zu Tourbeginn hatte ich nichts gegen Hunde, so langsam scheinen sie mir der natuerliche Feind des Radreisenden zu sein.

In Posadas angekommen suchte ich mir einen Schlafplatz. An einem kleinen Weg zwischen einem Industriegebiet und Bahngleisen fand ich eine geeignete Moeglichkeit, wo ich schliesslich auch uebernachtete.